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Altes Haus mit Stall und Scheune, aber ohne Unterlagen – trotzdem kaufen?

Hallo liebes Forum,

Ich stehe vor der lebensverädernden Entscheidung mir zusammen mit meinen Eltern ein Haus zu kaufen, wo wir unsere Tiere im Garten halten können. Ich hadere noch mit den Unsicherheitsfaktoren und wäre daher dankbar für Hinweise und Erfahrungsberichte von Mitgliedern, die vielleicht schon ähnliches gemacht haben.

Bitte keine Grundsatzdiskussion zu der Idee die Pferde hinterm Haus halten zu wollen. Meine Mutter und ich haben Jahrzehnte Erfahrung in der Pferdehaltung, auch als Selbstversorger inkl. Weidepflege, Heu kaufen, Stall reparieren, Zäune ziehen etc. Unsere Tiere verstehen sich, wir funktionieren als Team und haben was die Haltung angeht die gleichen Vorstellungen. Die Grundidee steht daher nicht zur Debatte, nur das passende Objekt:

Wir haben ein Haus gefunden, welches genau das, was wir uns vorstellen möglich machen würde. Allerdings gibt es zu keinem der Gebäude (weder Wohnhaus noch Scheune und Ställe) Unterlagen zu Baugenehmigungen oder der Nutzung.
Das Haus ist ca. 100 Jahre alt und auch die landwirtschaftlichen Nebengebäude sind alt. Die Scheune war einmal für die Rinderhaltung gebaut worden, ist aber vermutlich jüngeren Datums weil sie mit Eternitplatten eingedeckt wurde (Wände und Dach).
Alle Gebäude liegen noch im Innengebiet. Es gibt keinen Bebauungsplan, aber es handelt sich um Mischgebiet (in einem kleinen Dorf, sehr ländlich, aktiver landwirtschaftlicher Betrieb in der gleichen Straße, aber ohne Nutztierhaltung).
Es wurden dort in der Vergangenheit definitiv schon Pferde gehalten. Es gibt einen alten Reitplatz (natürlich auch ohne Genehmigung), einen Boxenstall und eine Mistplatte. Aktuell steht das Haus aber schon länger leer und die Eigentümerin lebt im Ausland.
Ich habe mich im Bauamt der Gemeinde erkundigt, aber leider keine konkreten Aussagen erhalten. „Viele Alte Gebäude haben keine Unterlagen mehr. Da kann man grundsätzlich schon davon ausgehen, dass das mal genehmigt wurde. Wir heben die nur maximal 50 Jahre auf, dann schmeißen wir die auch weg.“
Zur Pferdehaltung meinten sie, dass das mehr von den Nachbarn abhinge, als von ihnen. Wenn sich da niemand beschwert, könne ich das schon machen.

Das waren natürlich nicht die Aussagen, die ich mir gewünscht hätte. Ich möchte schwarz auf weiß eine Erlaubnis zur privaten Pferdehaltung und auch eine offizielle Bestätigung, dass die Gebäude Bestandsschutz haben.
Kann man die Gemeinde dazu „zwingen“ sich mit so einer Anfrage zu beschäftigen?
Ich würde in dieses Objekt und die Sanierung all mein Geld für die nächsten 30 Jahre stecken und meine Eltern ihre Wohnung verkaufen. Da wollen wir einfach Sicherheit. Gleichzeitig erzählt uns der Makler, dass das alles so nicht unüblich ist und wir kein lupenrein dokumentiertes Haus mit Scheune und Stall finden werden.
Wir haben schon viele Häuser angeschaut und dieses ist wirklich mit Abstand das beste für uns gewesen, daher will ich keine gute Chance auf meinen Lebenstraum wegschmeißen. Gleichzeitig bin ich aber auch nicht naiv genug alles auf so unverbindliche Aussagen zu stützen und zumindest mein Vater ist auch sehr misstrauisch.
Hat jemand von euch vielleicht schon einmal so etwas gemanaged und kann mir ein paar Tipps geben?

Besten Dank im Voraus und viele Grüße

Fjördchen

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Quelle: pferd.de