Ich brauche einfach mal eure Meinung, denn ich bin komplett frustriert.
Zu meinem Werdegang: Ich hatte leider nicht das Glück früh Reitunterricht bekommen zu haben, das Höchste war mal eine Woche auf einem Isländerreithof in den Sommerferien. Darum habe ich in meinen 20ern mit Einzelunterricht begonnen. Ich hatte viele Reiterhöfe ausprobiert, bis ich auf einem gelandet bin, auf dem zumindest die Trainerin sehr nett war. Mein Schulpferd war allerdings ein 4jähriger Trakehner, der ziemlich aggressiv war. Alle meinten, das sei normal, also habe ich meine Angst runtergeschluckt und tatsächlich haben wir uns in dem halben Jahr etwas annähern können.
Doch dann kam mein Reitunfall, der so schwer war, dass meine 2 Schneidezähne ersetzt werden mussten.
Ich habe Jahre gebraucht bis ich dieses Trauma übewunden habe und empfand mich nun als stark genug, um mich wieder an die Pferden zu trauen. Weil ich es langsam angehen wollte, habe ich mir eine Pflegebeteiligung gesucht und tatsächlich eine gefunden. Eine 17jährige Isländer-Stute Namens Mýsla.
Meine Aufgaben sind: Bodenarbeit, Longieren, Spazierengehen.
Bis auf das letzte habe ich Null Ahnung von diesen Dingen, arbeite mich aber gerade intensiv in die Themen ein. Doch von Mal zu Mal gab es mehr Probleme. Beim Longieren stellte sie sich einfach vor mich und weigerte sich weiterzugehen, keine Chance für mich. Der Besitzer meinte „Sie will eben wissen, ob Du es ernst meinst. Deine Körpersprache hat das Gegenteil gesagt.“
Beim letzten Spaziergang mit dem Besitzer und einem anderen Pferd, ist sie dann vollkommen „ausgerastet“ (permanent von mir weggesprungen, so dass ich sie kaum halten konnte) und hat sich schließlich von mir losgerissen. Der Besitzer hat dann gesagt, „Wir tauschen die Pferde, Du gibst ihr keine Sicherheit“.
Mich hat das so depremiert, denn ich weiß, dass er Recht hat. Ich kann dieser Stute keine Sicherheit geben, woher soll diese auch kommen?
Mich ärgert es, dass der Besitzer mich überhaupt zugelassen hat, er kannte ja meine Vorgeschichte und selbst wenn man verzweifelt sucht, ist gar keine Pflegebeteiligung nicht besser als eine schlechte?
Ich weiß nun nicht was ich tun soll. Bin ich überhaupt für Pferde gemacht, wenn mir immer wieder solche Schwierigkeiten begegnen? Oder sollte ich diese Aufgabe annehmen, weil ich so endlich lernen kann eine fundierte Selbstsicherheit zu erlangen und zu wachsen? Nur wie?
Ich danke für eure Antworten!
Quelle: pferd.de