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[Diagnose/Therapie] Bitte um Hilfe bei Hufrehe-Erkrankung

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier in dem Forum und bitte euch hier um Hilfe/ Anregungen bei der Hufrehe Erkrankung meines 21-jährigen Wallachs.

zu seiner Krankheitsgeschichte:
Jonny gehört mir seit dreieinhalb Jahren, vorher war er Schulpferd in einem Betrieb, in dem ich regelmäßig geritten bin. dort stand er den ganzen Tag in der Box, wurde ca. 4 mal täglich geritten und bekam einmal täglich eine große Portion loses Heu. in den Sommermonaten stand er 24/7 auf der Wiese.
Seitdem ich Jonny kenne war er immer sehr kräftig bis dick. gerade dann, wenn er 24/7 auf der Weide stand. Das Schulpferde-sein machte ihm sichtlich zu schaffen, er war unausgeglichen, traurig und wurde teilweise aggressiv, weshalb ich ihn schließlich kaufte.
Seitdem er bei mir ist stand Jonny dann immer in Offenställen. Hier gab es idR 24/7 Heu aus engmaschigen Netzen und im Sommer halbtags Wiese. Zudem bewegten wir Jonny nahezu jeden Tag abwechslungsreich. Er war auch hier immer sehr kräftig.

Seit diesem Frühjahr hat er dann aber nochmal einiges an Gewicht zugelegt, weshalb wir das Bewegungspensum erhöhten. Gleichzeitig versuchten wir, weil wir ihn gerne in dem Stall stehen lassen wollten und es ihm da so gut ging, ihm halbtags eine Fressbremse aufzuziehen. Dies führte zu leichten Abnehmerfolgen, jedoch fing Jonny sehr schnell an vor uns wegzulaufen und sich nicht mehr einfangen zu lassen, was also auch keine Dauerlösung war. Gleichzeitig ließen wir ihn auf EMS und ECS testen. sein Insulinwert war leicht auffällig, was also auf ein EMS schließen lies.
Fast zeitgleich kam dann leider auch der erste Reheschub. Dieser war zum Glück recht leicht. wir separierten Jonny, fütterten ihm abgewogenes Heu (8kg/tag) und machten Hufverbände, Entzündungshemmer etc.. Es war dann klar, dass wir den Stall wechseln müssen und so stellten wir ihn, nachdem der Schub vorüber war, mit einem anderen Rehepony zusammen, was ebenfalls auf Diät war.
Die Diät zeigte recht schnell Erfolge, jedoch wurde Jonny durch das stark portionierte Heu und den damit verbundenen Futterneid immer gestresster und unausgeglichener. Ca. 4 Wochen nach dem Stallwechsel bekam er dann eine ganz schwere Kolik (Ursache unbekannt), die er nur wie durch ein Wunder überlebte. Not-OP, über 3 Wochen Klinik und super viele Medikamente (u.a. Kortison) lagen nun hinter ihm und es ging zurück in den Stall. wir mussten dann einen Weg finden, Jonny genug zu fressen zu geben, dass er nicht zu lange Fresspausen und möglichst wenig Stress hat, aber dennoch nicht zu viel frisst bzgl. Rehe und EMS – eine extrem schwierige Gratwanderung.
Wir haben uns dann für die ersten 4 Wochen auf gut 10kg Heu, verteilt über den Tag eingestellt. Nach den 4 Wochen sollte er dann wieder mit dem anderen Rehepony zusammengestellt werden und diese bekommen seitdem morgens 8kg Heu und abends auch 8kg Heu, Zwischendurch gibt es mal kleine mengen Heu zum snacken. Kurz nachdem die beiden wieder zusammengestellt worden sind lief Jonny wieder komisch- Tierarzt wurde gerufen und es hieß: neuer Reheschub. Das war jetzt vor ca. 3 Wochen. Da eine Separation derzeit schwierig ist und das paddock der beiden eh recht klein, steht Jonny weiterhin mit dem Pony zusammen. Er kriegt Schmerzmittel (derzeit Phenylmetadon), ASS, Sucrabest für den Magen, ich mache zweimal täglich Eiswickel und Hufverbände wechseln wir ca. alle drei Tage. Jonny läuft auf der geraden weitestgehend unauffällig. in Wendungen zeigt er auch keine direkten Schmerzen, läuft aber wie ich finde etwas vorsichtig und ein bisschen wie auf rohen Eiern. in dieser typischen „Rehe-haltung“ hab ich ihn noch nie stehen sehen. Er ist sehr Bewegungsfreudig und läuft gerne freiwillig hin und her. Lediglich seine Hufe gibt er nicht gerne, da habe ich auch immer das Gefühl dass ihm was wehtut. Zudem spüre ich immermal wieder Pulsation, was ja auch ziemlich eindeutig auf eine Rehe hindeutet. Unsere Tierärztin hat vor 2 Wochen geröntgt, keine Rotation oder Absenkung. Sie vermutet, dass die Rehe eher einen mechanischen Ursprung hat, da seine Insulin-Werte seitdem er auf Diät ist mehrfach getestet wurden und immer gut waren.

Ich bin echt verzweifelt, weil ich zum einen nicht weiß, was wir noch machen können, damit er aus diesem Schub rauskommt und zum anderen ich mir den Auslöser des Schubes nicht erklären kann. Ich finde, dass keines dieser „typischen“ Auslöser so richtig passend ist, würde aber natürlich gerne die Ursache beheben, damit 1. der Schub aufhört und 2. keine weiteren folgen. Vielleicht habt ihr Ideen dazu??
Auch über Anregungen, wie wir Jonny noch unterstützen könnten, würde ich mich freuen! ich versuche die ganze Zeit jemanden zu organisieren, der seine Hufe rehegerecht bearbeitet und auch wirklich Erfahrung damit hat. Auch eine Heilpraktikerin habe ich für nächste Woche angefragt.

Falls jemand für euch noch Ideen hat würde ich mich sehr freuen! Danke im Voraus euch:)

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Quelle: pferd.de