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[Diagnose/Therapie] IRAP bei Meniskusproblemen?

Hat jemand von Euch Erfahrungen (negativ oder positiv, beides erwünscht) bei einer IRAP-Behandlung eines Meniskusschadens? Oder auch bei anderen Gelenksknorpelschäden?

Hintergrund: mein Pferd hat einen Meniskusriss hinten rechts mit Kniegelenkserguss. TA in der Klinik hat mir drei Optionen benannt: Cortison, Hyaluron (auch in Kombination mit Cortison) und IRAP-Injektionen.
Er selbst tendiert zu Letzterem, weil er ungern Cortison verwendet, erklärte dies mit den Nebenwirkungen von Cortison, dass dieses Bänder (und Knorpel) schwächen kann.
Ich habe nun aber ein paar (Human-)Mediziner in meiner Familie, die seine Vorbehalte gegen eine einmalige (!) Injektion mit Cortison überhaupt nicht nachvollziehen können (und die sagen, das sei sinnvoll, um die Schwellung und die Entzündung erst mal zum Abklingen zu bringen, auch wenn Cortison nicht regenerativ wirke) und die bei IRAP mit den Augen rollen und sagen, da gäbe es überhaupt keine nachgewiesene Wirksamkeit (außer beim Bankkonto des Klinikbetreibers:D), da hätte es in der Humanmedizin schon eine groß angelegte Studie gegeben mit Vergleichsgruppe und es sei nachgewiesen, dass der Effekt von IRAP (in der Humanmedizin ACP/PRP) dem der Placebo-Vergleichsgruppe entspräche, sprich, es habe keine Wirkung. Die Studie habe ich auch gefunden.
Der TA meinte jedoch, man sei in der Veterinärmedizin viel weiter und man würde da IRAP sehr erfolgreich anwenden. Ich habe in der Veterinärmedizin jedoch lediglich eine Studie mit 26 Pferden (im Vergleich: in der Humanmedizinstudie waren 2 x 288 Patienten in der Studie) gefunden, die noch dazu keine Vergleichsgruppe hinzu zieht und bei der ein 2/3 Erfolg von IRAP aufgrund telefonischer Befragung der Besitzer festgestellt wurde. Irgendwie wenig wissenschaftlich valide… :hm:
Fakt ist, dass meine Humanmediziner sagen, das Verfahren wurde nicht in die Leitlinien der Orthopädischen Gesellschaft als empfehlenswerte Behandlungsmethode aufgenommen und sei sehr fragwürdig.
Jetzt bin ich natürlich hin- und her gerissen…Momentan neige ich dazu, erst einmal die Cortisonbehandlung machen zu lassen und mir die IRAP-Geschichte noch als zweiten Schritt offen zu lassen (wenn überhaupt).
Bin mal gespannt auf eure Erfahrungen.

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Quelle: pferd.de