Bei uns im Stall kommt gerade regelmäßig so ein Doppellongen-Trainer. Alle sind hellauf begeistert und drängen mich mit meinem pferd mitzumachen.
Dazu muss ich sagen, dass mein Pferd und ich seit jahren probleme beim reiten haben, weil er gerne blockiert. das ist aber ein anderes thema und eine gefühlt nie endende baustelle mit auf und abschwüngen.
wie dem auch sei, mir wurde geraten ich solle da mal mitmachen, damit er mal „ordentlich“ gearbeitet wird ohne zu blockieren, denn das würde der lehrer „meinem Zossen ja nicht durchgehen lassen im gegensatz zu mir“. Naja gut, doppellonge halte ich eigentlich für gar nicht verkehrt, bezweifle aber dass es was bringen würde für mein reitspezifisches Problem, weil ich weiß dass ICH als REITER das Problem bin. An der Longe am Kappzaum läuft mein Pferd nämlich immer sehr toll und kein Ansatz von blockieren. Da werde ich allerdings auch mit belächelt weil noch immer viele Kappzaum von der WIrkung mit einem Halfter gleichstellen. Der Tonus ist „kein wunder dass er am kappzaum nicht blockiert, da muss der Sack ja auch nicht richtig arbeiten weil er nicht ausgebunden ist“
Ausbinder kommen für mich nicht in Frage. Mal abgesehen davon dass ich denke, dass er, sollte er erst blockieren an der Longe sobald er ausgebunden ist, dort auch eigentlich was im Argen sein müsste gesundheitlich.
Nun ist es so, dass mir der Trainer irgendwie vom Bauchgefühl nicht zusagt. Er wollte einer mit einem 4, fast 5 jährigen pferd raten, das pferd ruhig 2-3 mal täglich a 30-40 minuten zu arbeiten. Ebenfalls muss ich sagen stellt er die pferde sehr sehr eng ein.
Ich habe mal gehört, dass man mit der doppellonge erst recht aufpassen muss, da diese mit zu viel Zug gerne mal wie schlaufis wirken können, und dass man die kräfte die da wirken über die Hebel gerne unterschätzt. Also dass es ein tolles Werkzeug sei, man aber erst recht aufpassen müsse, damit das pferd nicht zu eng kommt, und hier eine feine hilfengebung noch unerlässlicher als ohnehin schon ist. Und das sehe ich leider bei der Person meines Erachtens nach nicht gegeben… Das wirkt so, als würde es eher darum gehen, dass das Pferd schön links rechts durchgestellt wird damit es schön daher trabt.
Ich habe vor allem auch Bedenken, da mein Pferd einen Befund an der HWS hat, und mir die behandelnde Tierärztin davon dringlich abriet, mit Ausbindern oder dergleichen zu longieren. Doppellonge wäre ja vom Prinzip nicht verkehrt, aber ich habe Bauchschmerzen bei solch einer engen Beizäumung wie von dem Lehrer.
Ich würde da gerne ein paar Ratschläge zu hören und gerne auch Quellen hören, wo ich mir vielleicht mal Doppellonge selber aneignen könnte sinnvoll. Ich lasse mich auch gerne mal verunsichern, wenn der ganze Stall von etwas begeistrt ist, nur ich das ganze kritisch sehe. Ich denke dann immer, mit mir stimmt was nicht von den Überzeugungen her.
Alles Liebe
Quelle: pferd.de