ich habe ein Problem mit meinem Wallach. Zunächst vorweg, ich habe ihn seit bald zwei Jahren. Ich habe ihn von einer sehr ambitionierten Sportreiterin übernommen, da war der Wallach auch schon 15 Jahre alt. Er war eigentlich gar nicht das was ich gesucht habe, aber sein ultra lieber Charakter hat mich dann so überzeugt, dass ich ihn trotz einiger Minuspunkte gekauft habe.
Er ist in seinem Leben durch einige Hände gegangen und war im Springsport bis Klasse M unterwegs.
Leider wurde er auch immer mit viel Kraft und Schlaufzügeleinsatz geritten, stand immer alleine und kam sehr wenig auf die Wiese oder aufs Paddock.
Als er zu mir kam, war er sehr stumpf an den Hilfen, hat viel geknirscht und hat sich entweder komplett aufgerollt oder hat sich rausgehoben.
Wir haben in den letzten Monaten viel erreicht. Er knirscht beim reiten gar nicht mehr und steht immer feiner an den Hilfen, das Vertrauen in die Reiterhand kommt auch langsam wieder.
Bei mir steht er im Aktivstall, in dem er sich sehr gut eingelebt hat. Er ist mittlerweile relativ ranghoch und spielt gerne und viel.
Er ist im Prinzip wirklich eine Seele von Pferd und ich fühle mich immer sehr wohl auf ihm. Immer Mal wird er von einer 12 jährigen geritten und hat sich da bisher immer von seiner besten Seite gezeigt.
Jetzt hatten wir in den letzten vier Wochen jedoch zweimal die Situation, dass er beim reiten ziemlich fies losgebuckelt hat. Beide Male hat er dann aufgehört, als ich wirklich in Wohnungsnot kam und fast runtergefallen bin. Das Verhalten empfinde ich als extrem komisch, da er das bisher noch nie gezeigt hat. Bei der Vorbesitzerin ist er wohl öfters mal losgeschossen, bei mir hat er das nur einmal gemacht, als es gestürmt hat und das andere Pferd aus der Halle gegangen ist. Hier gab es also einen (für mich plausiblen) Grund.
Als er das erste Mal gebuckelt hat, habe ich mit Freundinnen Quatsch gemacht, weshalb ich das unter zu guter Laune abgehakt hatte. Ich bin danach normal weiter geritten und es war auch alles okay.
Heute kam der Aussetzer jedoch komplett aus dem Nichts. Ich bin ihn zuerst im leichten Sitz galoppiert, als ich dann eingesessen bin, hat er losgelegt.
Sein Sattel wird regelmäßig kontrolliert, die Physio kommt auch regelmäßig. Zudem haben wir eine sehr fähige Reitlehrerin, ich habe wöchentlich Reitunterricht und meine Reitlehrerin reitet ihn auch wenn es sich anbietet.
Nachdem das Verhalten neu ist, muss da doch irgendetwas dahinter stecken. Ich weiß jedoch nicht, wo ich ansetzen soll. Der Sattler war zuletzt im August da, den werde ich im Januar wieder kommen lassen. Die Physio war vor wenigen Wochen da, der Rücken war komplett unauffällig.
Ich habe jedoch die Sorge, dass er nun „aufwacht“ und merkt, dass er nun einiges an neuer Freiheit bei mir hat. Seine vorherigen Reiter waren in jeder Hinsicht stärkere Reiter als ich es bin. Das wäre aber nach beinahe zwei Jahren aber doch etwas spät, oder?
Ich möchte jedoch nicht, dass sich das Buckeln irgendwie festsetzt.
Habt ihr Ideen, wo ich ansetzen kann?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Quelle: pferd.de