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Pferdeverkauf und das schlechte Gewissen

Ihr Lieben,

ich muss mich heute mal ein bisschen ausweinen…

Seit 14 Jahren habe ich eine Haflingermixstute die ich als Jährling gekauft habe. Ich hab sie selbst ein geritten und wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Sie war schon immer nicht ganz einfach, schreckhaft, nervös, buckelt gerne, aber mit Anfang 20 steckt man ja einiges einfach besser weg und ist vielleicht noch etwas naiver. Sie muss auch spätestens jeden 2. Tag bewegt werden, sonst kann man mit ihr gar nix anfangen. Leider schaffe ich das aus gewissen Gründen einfach nicht, das Leben ändert sich und wir ändern uns.

2021 wurde ich dann Schwanger und das erste Jahr hatte ich ein Schreikind. Da meine Pferde bei mir am Haus stehen ging dann Stallarbeit vor Reiten.
Als 2022 meine Kleine so weit war auch mal abgegeben zu werden und ich wieder durchstarten wollte bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Hier gab es das volle Programm, Bestrahlung, Chemo, OP.
Mein Körper hat sich seit der Zeit sehr verändert, ich brauche immer noch sehr viele Pausen ect.

Mittlerweile gehe ich seit 2023 mit meinem Shetty Kutsche fahren und das klappt wunderbar, ich fühle mich sicher und kann auch, wenn sie mal eine Woche stand, anspannen und los fahren.

Ende letzten Jahres versuchte ich nochmal einen Reitversuch. Hier setzte sie mich nach dem 5. Ausritt im Wald ab und ich konnte 3 Wochen nicht richtig laufen und für mich hat sich das Thema erledigt – Schmerzen hatte ich nach meinem Krebs nun wirklich genug.
An sich könnte ich sie einfach komplett stehen lassen (wie die letzten Jahre), da ich ja einen eigenen Stall habe, ich habe nur langsam das Problem, dass sie auch im Alltäglichen Umgang gefährlich und total explosiv wird. Man muss wirklich aufpassen, dass man nicht mal einen Huf im Gesicht hat, weil die alle viere von sich schmeißt. Sie ist einfach total unausgeglichen und benimmt sich wie die Axt im Walde. Es wird halt langsam auch für meine Einsteller im Offenstall ein bisschen gefährlich wenn die ihre Pferde holen wollen. Ich kann sie ja auch irgendwo verstehen… Reitbeteiligung tu ich mir nicht mehr an.

Ich würde sie wirklich so gerne verkaufen, aber ich hab so Angst wo sie dann hin kommt. Ob es ihr gut geht… ob sie ein Wanderpokal wird, weil sie nicht so einfach ist.
Ich habe vor vielen Jahren schon einmal ein Pferd verkauft und ihm ging es dann dort so schlecht…
Irgendwie ist sie ja ein Teil von mir und nicht zu wissen was mit ihr passiert fühlt sich komisch an.
Andererseits passen wir einfach nicht mehr zusammen…

Ach, was soll ich nur machen…

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Quelle: pferd.de