Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile 35 Jahre jung und habe daher reiterlich mittlerweile über 25 Jahre auf dem Buckel. (Gott, diese Zahlen erschrecken mich immer wieder :confused: :megalol:)
2013 habe ich aufgehört aktiv zu reiten und bin 2020 wieder angefangen.
Vielleicht bekomme ich langsam eine andere Sicht auf bestimmte Dinge. Daher bin ich ja wirklich mal auf eure Rückmeldungen gespannt, aber wie der Titel schon sagt, habe ich ganz häufig das Gefühl, dass die Qualität sehr vieler Produkte deutlich nachgelassen hat, der Preis hierfür jedoch noch gestiegen ist.
Mein erstes Beispiel sind die Reitkappen.
Ich habe mir zu meinem 18. Geburtstag eine Reitkappe Pikeur GPA gekauft und diese Reitkappe geliebt.
Beim Wiedereinstieg musste ich jedoch feststellen, dass mir der Deckel ins Gesicht rutscht und ich eine neue Kappe benötige.
Zunächst habe ich mir eine Kappe von Busse gekauft. Hat mit Box 150,00 Euro gekostet.
Aber mit der Qualität konnte ich mich am Ende nicht anfreunden.
Zum Beispiel ist der Schirm so dünn und scharfkanntig, dass ich bei einem Sturz wirklich Angst habe Verletzungen davon zu tragen.
Also habe ich nach einer anderen Kapp geschaut und habe mich immens erschrocken. Manche Kappen liegen mittlerweile bei 1. 000,00 Euro und mehr.
Mit welcher Rechtfertigung?!
Wegen ein paar Glitzersteinchen?
Zähneknirschend bin ich jetzt bei 450,00 Euro für ein Modell von Kep gelandet.
Finde das preislich eigentlich zu hoch, aber eine Alternative fand ich einfach nicht.
Dann sind Reithosen auch so ein Thema.
Früher habe ich eine Reithose wirklich eeeeeeeewig getragen. Hat 170,00 Euro gekostet, aber auch dementsprechend viele Jahre Tag ein, Tag aus gehalten. Sie waren stabil und unverwüstlich.
Heute ist der dünne Stoff mit diesem merkwürdigen Grippzeugs in kurzer Zeit durch. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich um eine billige Plastikqualitaet handelt, sollen diese minderwertigeren Hosen nun auch 170,00 Euro oder mehr kosten.
Bei Stiefeln wird teilweise heute Kunstleder verwendet.
Reitstiefeletten bekommen Schnürsenkel aus schlichtem Gummiband. (meine sind jetzt 17 Jahre alt und immer noch nicht durch :D)
Ich habe selbiges auch an Halftern mit Stricken beobachten können. Habe noch eines eines Namenhaften Herstellers inklusive Strick.
Hat 35 Euro gekostet.
Für das selbe Geld habe ich im Frühjahr ein Halfter mit Strick gekauft.
Halfter war so okay, aber der Strick ist so billig und dünn gewesen, dafür hätte man früher 4,00 Euro bezahlt und ihn für ein Schaukelpferd benutzt. Das Ende wurde einfach zusammen geschmolzen.
Ich könnte wirklich noch seitenlang so weiter machen.
Sind auch wir Reiter einem Konsumrausch verfallen?
Ist hippes Aussehen teilweise wichtiger geworden, als das Können und Qualität der Ware.
Wird die schlechtere Qualität oft vielleicht auch nicht mehr so wahr genommen, weil man jetzt jedes Jahr 15 neue Schabracken, Gamaschen, Abschwitzdecken etc. kauft um die aktuellen Trendkollektionen mit zu nehmen?
Meine persönliche Einstellung ist, dass ich Qualität an mir und meinem Pferd haben möchte.
Es darf natürlich auch sehr nett aussehen, aber die Qualität und Passform in Verbindung mit einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis stehen bei mir im absoluten Mittelpunkt.
Zudem kaufe ich tatsächlich nicht mehr Schabracken etc. als ich wirklich benötige.
Reiten tue ich mit der 35. Superglitzerschabracke samt passenden Bandagen nicht.
Das Geld investiere ich lieber in guten Reitunterricht.
Ich bin da jetzt mal wirklich sehr gespannt auf eure Meinungen. :nicken: