ich hadere aktuell bezüglich eines Stallwechsels für meine nun 27 jährige Stute. Sie hat eine lange Krankengeschichte und ist nun seit etwa 2 Jahren mehr oder weniger Gesund. Sie ist Magenpferd mit Sehnenschaden und hatte 2022 ein Jahr, was sie nach mehreren Klinikaufenthalten fast nicht überstanden hätte.
Aktuell steht sie auf einer Anlage mit etwa 40 Pferden. Im Winter gibt es die Möglichkeit das Pferd in Boxen mit Paddockauslauf tagsüber zu halten oder aber in Paddockboxen ohne Auslauf. Damals wurde mir zugesichert, dass ich die Möglichkeit habe, sie in Robusthaltung auf einem der Paddocks zu halten, mit Unterstand, Heuraufe etc. Auch Gesellschaft sei kein Problem.
Doch leider gibt es die üblichen Probleme eines Pensionsstalls: Zu wenig Heu, Matratzenhaltung, etc. Hinzu kommt, dass wir oft den Beisteller und den „Offenstall“ am Stall selbst wechseln müssen, weil das Pferd dann in eine der Außenstellen wechselt oder in Sommer auf den Weiden weiter weg steht oder wieder wegzieht oder der Platz anderweitig gebraucht wird. Bedingt durch ihr Alter, einigen Wehwehchen und der Tatsache, dass sie sehr leichtfuttrig ist, geht sie im Sommer nicht 24 h mit raus. In der Herde kommt sie durch die anderen, teilweise sehr jungen Pferden nicht zu Ruhe. Und auch in der Weidezeit wechselt die Herdenzusammenstellubg regelmäßig. Da habe ich dann also wieder das Problem mit der Gesellschaft. Dann brummelt sie die anderen aus der Ferne an und es zerreißt mir das Herz, dass sie nicht Teil der Herde ist. Geht sie mit raus, kommt sie komplett übermüdet oder mit dicken Beinen, wegen der Sehnen zurück.
Und dann gibt es neben diversen persönlichen Problemen mit der Stallbesitzerin (sie unterstellt mir Lügen, hört nicht zu, wird direkt laut, …) es eben auch die üblichen kleinen Probleme: Ist es kalt, muss ich selbst für Wasser sorgen, ihr Kraftfutter wird teilweise nicht gefüttert etc.
Daher habe ich eigentlich seit dem Einzug immer wieder geschaut und nun einen tollen privaten Offenstall gefunden, wo scheinbar alles passt. Kleine Herden mit 3-4 Pferden im Offenstall, Ballenfütterung, damit nicht mehr das leidige Heuthema und Weiden direkt am Stall, sodass morgens raus und abends rein auch kein Thema mehr ist. Die Integration mit den anderen könnte ganz langsam geschehen und dann wäre es eine feste Herde.
Die anderen Einsteller, die ich getroffen habe, waren alle bereits fast 10 Jahre dort und es machte einen sehr angenehmen und unkomplizierten Eindruck.
Jetzt habe ich meiner Stute gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil wir in der Vergangenheit etwa alle zwei Jahre einen Stallwechsel hatten. Es gab immer gravierende Gründe. Einmal wurde der Stall geschlossen, dann war ein Aktivstall für die alte, kranke Dame nicht mehr das passende und nun die aktuelle Situation. Sie war nun lange gesund und ich habe Angst, das mit einem Stallwechsel wieder kaputt zu machen. Außerdem habe ich ordentlich Respekt vor dem Stress, den ich ihr mit dem Stall nun wieder zumute.
Auf der anderen Seite wünsche ich mir für sie eine beständige Situation, die aktuell nicht garantiert ist, weil sich die Stallbesitzerin alle paar Wochen bis Monate etwas anderes einfallen lässt.
Wie schätzt ihr die Situation ein? Was würdet ihr tun?
Quelle: pferd.de