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Verhaltensprobleme beim ersten eigenen Pferd – ich bin verzweifelt.

Hallo ihr Lieben!

Ich wende mich nun mal wieder an Euch. Sorry jetzt schonmal fĂĽr den langen Text, bitte nehmt euch die Zeit trotzdem. 🙂 Kurz eine Anmerkung, was ich hier suche: Ich suche Erfahrungsberichte, Hoffnung und Ratschläge, wie ich mit den Problemen umgehen kann. Ich bin bereits auf der Suche nach einem Trainer, das gestaltet sich in unserer Region als sehr schwierig – bitte schreibt also nicht: „such dir einen Trainer“, da bin ich schon dabei.

Nun zu unserer Situation. Ich habe mir im Oktober einen 6-jährigen Wallach geholt, der im vergangenen Sommer angeritten wurde. Letztes Jahr habe ich bereits einen Beitrag erstellt, da er sich bereits am zweiten Tag losgerissen hatte und totale Trennungsangst von seinem Boxennachbarn hatte. Das hat sich mit einem Boxenwechsel und einiger Eingewöhnung gelegt – bis letzte Woche, wo er plötzlich den Stallmitarbeiter bis zum Paddock geschliffen hat. Ja, er ist mein erstes eigenes Pferd, daher fehlt mir sicher in manchen Gebieten noch die Erfahrung. Bisher war ich immer in Reitschulen und hatte Reitbeteiligungen.

1. Unterm Sattel könnte ich mir kein besseres Pferd vorstellen. Wir sind zwar noch ganz am Anfang, aber er gibt sich unglaublich MĂĽhe, hat am Sprung noch nie verweigert und es macht total SpaĂź. Er ist auch nicht schreckhaft und selbst wenn er mal richtig bockig war, hat er maximal mit einem Huf aufgestampft – noch nie gebuckelt oder ähnliches.

2. Vom Boden sieht das ganze jedoch anders aus. Er kann es schonmal gar nicht leider, wenn er geputzt wird (Beine und Gesicht sind okay) – da wird er richtig grantig. Er versucht dann, nach vorne durchzurennen, ganz ungeachtet wer oder was ihm im Weg steht und hat auch schon 2 mal gezielt nach uns getreten, einmal mit Erfolg. Ich habe schon verschiedene BĂĽrsten probiert, ganz sanft geputzt und er ist auch schon mehrmals vom Tierarzt und Osteopathen durchgecheckt. Keine Ergebnisse. Das frustriert mich sehr. Es ist in der Box und am Putzplatz das gleiche. Ich habe es schon mit „Strenge“ probiert, aber auch damit, ihn ausgiebig zu loben, wenn er kurz ruhig steht und ihm ein Leckerchen zu geben. So richtig dauerhaft geholfen hat bisher gar nix.
Auch Streicheln mag er kaum bis gar nicht, ich werde immer total neidisch, wenn ich andere Pferde sehe, die die Krauleinheiten ihrer Besitzer total genieĂźen – bei uns leider absolute Fehlanzeige.

3. Aufsteigen lassen war auch ein riesiges Problem, er ist in alle Richtungen ausgewichen. Das haben wir mittlerweile hinbekommen, aber da erwarte ich auch demnächst einen Rückschlag.

4. Beim Longieren weigert er sich regelmäßig auf die rechte Hand zu gehen (dies ist aber beim Reiten seine bessere Hand) – und drängelt mich so weg, dass ich gar nicht auf seine andere Seite komme und ihn somit auch nicht auf den Zirkel schicken kann. Das frustriert total, weil er einen ohne Respekt wegdrängt und ja nun mal leider auch stärker ist.

5. Bei der Bodenarbeit (FĂĽhrtraining v.a.) klappt es meist gut, da ist er irgendwie in einem konzentrierten Modus und arbeitet gut mit – RĂĽckwärtsrichten läuft aber noch nicht gut, sicher auch wieder ein Dominanz/Respektproblem. Aber auch hier gibt es in der BA vereinzelt noch Situationen, in denen er nach vorn ausbricht.

Insgesamt sind wir langsam einfach nur verzweifelt. Mir fällt es total schwer, Vertrauen aufzubauen (da er sich ja auch nicht gern putzen lässt) und in manchen Situationen (wie dem wegrempeln oder gezieltem Treten) bekomme ich einfach Angst. Ich fühle mich mit dem Problemen total allein, bei anderen scheint alles von Minute 1 an super zu funktionieren und alle haben ein total liebes Pferd, nur bei uns scheint es ganz anders zu laufen.

Aktuell kommt er leider auch nur 2h am Tag aufs Paddock, da die Koppeln (auf die sie eigentlich auch im Winter kommen), durch den ganzen Regen und Matsch zurzeit viel zu nass sind. Vielleicht werden unsere Probleme im Sommer auch weniger, wenn er sich tagsĂĽber auf den Koppeln austoben kann?

Wie seht ihr das, welche Ratschläge könnt ihr mir geben und wie kann ich unser gemeinsames Training gestalten, sodass die Probleme weniger werden? Ich bin dankbar fĂĽr jede Hilfe. Manchmal denke ich schon, wir werden das nicht schaffen und ich muss mich von ihm wieder trennen….

Liebe GrĂĽĂźe
Miss Wonderland.

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Quelle: pferd.de