Der RL ist sicherlich ein wichtiger Part in diesem Team von RL und in untergeordneter Weise auch das Pferd.
Mich interessiert, sowohl aus der Sicht des Unterrichtenden als auch gerne aus der Sicht des Unterrichteten:
Was muss idealerweise der Reitschüler mitbringen, damit das Potential des Teams möglichst effektiv genutzt werden kann, sprich der RS aus der Stunde möglichst viel mitnehmen kann, sprich der Reitlehrer seine ausbilderischen Fähigkeiten möglichst gut rüber bringen kann? Talent und Bewegungsgefühl möchte ich mal ausdrücklich ausgeklammert wissen.
Ich mache gerne den Anfang:
Ich erwarte von meinen Reitschülern vor allem, sich auf den Unterricht auch wirklich einzulassen und sich führen zu lassen. Er sollte sich bemühen, die Anweisungen, so gut er kann, umzusetzen. Das auch, wenn er nicht direkt versteht, warum, wenn es nicht gleich eine Erklärung gibt, und auch, wenn er dabei Schwierigkeiten hat. Ferner sollte er die Korrekturen nicht als persönliche Kritik auffassen, sonder als das, was sie sein sollte, konstruktiv (übrigens mein Anspruch als RS an den Reitlehrer). Sprich, ich brauche einen gewissen Vertrauensvorschuss vom Reitschüler, um mit ihm arbeiten und ggfs auch etwas mit ihm experimentieren zu können. Nur so kann ich ihn da abholen, wo er gerade steht.
Was ich gar nicht ab kann, sind Schüler, die erst mal hunderttausend Erklärungen brauchen, mir dann erklären, dass das bei Ihnen aber nicht geht und überhaupt, das Pferd an allem ist, was schief geht. Einzige zulässige Ausnahme: Der RS hat Angst vor dem Umsetzen (das muss er mir aber auch sagen.), dann muss ich eben einen anderen Weg zum Ziel finden. Wenn die Geschichte deshalb schief geht, ist niemandem gedient….
Gott sei Dank lebe ich nicht vom RU, kann mir also meine Schüler aussuchen..
Ich bemühe mich übrigens, meinen RL den gleichen Vertrauensvorschuss und eine Offenheit gegenüber den Korrekturen entgegen zu bringen …
Quelle: pferd.de